In die Galerie der Coburger*innen haben es nur wenige Frauen geschafft. Dies spiegelt wider, wie wenig Frauen in der Vergangenheit und teilweise auch heute noch im öffentlichen Leben präsent sind.
Doch natürlich gab es auch in Coburg Frauen, die auf ihre ganz besondere Art ihr Lebensumfeld entscheidend mit beeinflusst und geprägt haben. Lesen Sie spannende Geschichten aus dem Leben unserer COBURGERINNEN damals und heute.
Coburgerinnen, die sich in unsere Stadtgesellschaft einbringen. Hier ist noch Platz für weitere engagierte Frauen.
Wie ist die Idee für das Portal entstanden?
Wir hatten eine Ausstellung über Frauen mit besonderen Lebensleistungen nach Coburg geholt und deren Kuratorin war der Ansicht, dass man in jeder Stadt solche Frauen finden könne. Der Gedanke hat in uns gearbeitet, bis wir jetzt die Initiative ergriffen haben, Frauen auf der Webseite der Stadt Coburg sichtbarer zu machen, denn im Coburger Stadtbild müssen wir schon genauer hinschauen, um Frauen, die in Coburg einiges bewirkt haben zu entdecken. Eine gute Grundlage war für uns das Buch „Seien Sie doch vernünftig“: Frauen der Coburger Geschichte, herausgegeben von Gaby Franger-Huhle, Edmund Frey und Brigitte Maisch.
War das überhaupt nötig?
Ja, wir meinen schon. Denn unser Portal COBURGERINNEN ist schon etwas Besonderes geworden. Es verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart. Es hat sich bei der Recherche gezeigt, dass wir noch sehr viel tun müssen. Denn Frauen nehmen sich gerne zurück. Wir haben versucht, die von uns Angesprochenen zu überzeugen, dass sie sehr wohl „besondere“ COBURGERINNEN sind, etwas zu sagen haben und etwas bewegt haben.
Wie habt ihr die Auswahl getroffen?
Wir haben uns überlegt, welche Frauen uns in Coburg aufgefallen sind. Sei es durch ihre berufliche Tätigkeit, Position oder öffentlichen Auftritte. Natürlich ist unsere Auswahl subjektiv und sehr von unserem Erlebenshorizont und durch unsere eigenen Tätigkeiten geprägt. Doch wenn frau mit wachem Blick auf das Coburger Stadtgeschehen schaut, dann werden immer wieder verschiedene Frauen in unterschiedlichsten Bereichen sichtbar. Diesen wollten wir eine Stimme geben. Und natürlich ist die Auswahl nicht abschließend und darf noch wachsen.
Und auch die Auswahl der Themen wird sich sicherlich verändern. So wie gesellschaftliche Entwicklungen Veränderungen mit sich bringen.
Wer steht dahinter?
Susanne Müller und Brigitte Maisch
Susanne Müller:
Ich bin seit 2002 Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Coburg. Als solche beobachte ich Frauenthemen, Vereinbarkeitsthemen und Problematiken, die daraus resultieren. In meiner Arbeit greife ich, gemeinsam mit einem großen Netzwerk, immer wieder aktuelle Themen auf, organisiere Veranstaltungen und Trainings. Bis heute bin ich nicht müde geworden Dinge anzusprechen, die immer noch nach gleichen, herkömmlichen Mustern ablaufen, obwohl wir doch eigentlich vom Gesetz her gleichberechtigt sind und angeblich schon so viel weiter sind.
Ich arbeite seit 1987 in der Stadtbücherei, seit 1994 als deren Leiterin. Ich bin sehr an der Geschichte Coburgs interessiert und habe zusammen mit meinem Mann Edmund Frey Veranstaltungen und Veröffentlichungen zu literarischen und geschichtlichen Themen erarbeitet. Empfehlen möchte ich im großen Bestand der Stadtbücherei einmal bei der Sachgruppe G – Gesellschaft oder M - Psychologie zu stöbern. Hier finden sich viele Bücher zu Themen, die Frauen, aber auch Männer, die sich Gedanken über Frauen machen wollen, interessieren könnten.