Mobilitätsbefragung 2024 im Landkreis Coburg
Wann, wie, womit und zu welchem Zweck sind die Menschen im Coburger Land unterwegs? Um mehr über die Mobilität seiner Einwohner zu erfahren, hat der Landkreis Coburg im Frühjahr 2024 eine Mobilitätsbefragung durchgeführt. 2177 Personen aus 928 Haushalten haben an der Mobilitätsbefragung schriftlich, per Telefon oder mittels Online-Fragebogen teilgenommen – das entspricht in etwa 2,5 Prozent der gesamten Landkreisbevölkerung.
Die Auswertung der Antworten hat wichtige Antworten auf zentrale Fragen zur Mobilität der Bevölkerung im Coburger Land geliefert.
Welche Verkehrsmittel stehen den Menschen im Coburger Land zu Verfügung?
Im Landkreis Coburg ist ein hoher Motorisierungsgrad festgestellt worden: 94 Prozent der Haushalte verfügen über mindestens einen Pkw. Knapp sechs von zehn Haushalten (genau: 57 Prozent) können auf zwei oder mehr Pkw zurückgreifen. Bei vorhandenen privaten Pkw wurde gefragt, ob und wie viele Elektro-/bzw. Hybrid-Pkw sich darunter befinden - Ergebnis: Insgesamt verfügen 13 Prozent aller Haushalte über mindestens einen Elektro-Pkw. 80 Prozent der Haushalte besitzen mindestens ein Fahrrad und 60 Prozent besitzen mehr als ein Fahrrad. Jeder Dritte Haushalt im Landkreis Coburg besitzt mindestens ein E-Bike/Pedelec.
Wie oft sind die Menschen im Coburger unterwegs?
An einem normalen Werktag verlassen 88 Prozent der Bevölkerung im Landkreis Coburg das Haus. Es werden am Tag durchschnittlich 3,1 Wege und Fahrten pro Person unternommen; 3,5 Wege pro Tag und Person wenn nur die mobilen Personen betrachtet werden. Jeder Weg dauert im Mittel 18 Minuten, dabei werden im Schnitt 10,2 Kilometer zurückgelegt. Personen im Alter zwischen 30 und 49 Jahren legen mit 3,5 die meisten, Menschen ab 80 Jahren mit 2,1 die wenigsten Wege am Tag zurück. Deutlich zeigte die Befragung die Konzentration der Wege auf die Stadt Coburg im Zentrum des Landkreises.
Welche Verkehrsmittel benutzen die Menschen im Coburger Land?
22 Prozent aller Wege werden im Landkreis Coburg mit den Verkehrsmitteln des „Umweltverbundes“ (Bus, Bahn, Fuß- und Fahrradverkehr) zurückgelegt. Das „Zu Fuß gehen“ macht dabei einen Wegeanteil von 13 Prozent aus. Die Öffentlichen Verkehrsmittel (ÖV) werden für 5 Prozent der Wege und das Rad wird für 4 Prozent aller Wege gewählt. 78 Prozent aller Wege entfallen auf den motorisierten Individualverkehr (MIV) – entweder alleine am Steuer oder als Mitfahrerin und Mitfahrer.
Wird die zurückgelegte Wegelänge mit in die Untersuchung des genutzten Verkehrsmittels einbezogen, wird deutlich, dass das Zu-Fuß-Gehen die dominante Fortbewegungsart bei Wegelängen bis 1 Kilometer ist. Ab einer Wegelänge von mehr als einem Kilometer ist der MIV das meistgenutzte Verkehrsmittel. Der ÖV gewinnt vor allem ab einer Wegelänge von 8 Kilometern an Bedeutung.
Bei den Wegen, die innerhalb einer Landkreiskommune zurückgelegt werden, wird der Umweltverbund (zu Fuß, ÖV, Fahrrad) deutlich häufiger genutzt als bei Wegen, die über die Landkreisgrenzen führen.
Bei der Analyse, welche Verkehrsmittel für welche Wegezwecke am häufigsten genutzt werden, fällt auf: Der Umweltverbund nimmt vor allem im Ausbildungs- und im Freizeitverkehr einen größeren Anteil ein. Besonders Bus und Bahn werden im Ausbildungsverkehr häufig genutzt, was auf die ÖV-gebundenen Schüler zurückzuführen ist. Das Fahrrad wird primär auf Freizeitwegen, aber auch auf Wegen zur Arbeit und zu privaten Erledigungen genutzt.
Mobilitätsbefragung des Landkreises Coburg 2024
Dominik Wank
Stabsstelle Mobilität
Landratsamt Coburg
Lauterer Straße 60
96450 Coburg