Historische Entwicklung Coburg ab dem 19. Jahrhundert
Coburg hat im 19. Jahrhundert eine enorme städtebauliche Entwicklung vollzogen. Grünräume und Parkanlagen als auch neue Wohnquartiere außerhalb der Altstadt sind entstanden.
Bau der Eisenbahnlinie
1858/1859 wurde die Eisenbahnlinie, die „Werrabahn“, eröffnet. Sie verband Coburg über Lichtenfels mit Bayern und nach Norden mit Eisenach in Thüringen. Die Stadt konnte ein enormes Bevölkerungswachstum verzeichnen. Vormals landwirtschaftlich geprägt, verlagerte sich der wirtschaftliche Schwerpunkt des damaligen Fürstentums auf die industrielle Produktion. Neue Wohnquartiere entstanden durch eine enorme Bautätigkeit. Die Innenstadt wurde durch die Bahnhofstrasse mit dem Bahnhof verbunden. Südlich der Itz und der Bahngleise wurde um 1880 der Schlachthof errichtet.
Bau des Güterbahnhofs
Durch die sich rasch entwickelnde Industrialisierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts stieß die Kapazität des Hauptbahnhofes schließlich an ihre Grenzen und Forderungen nach einem Güterbahnhof kamen auf. Die Standortwahl zugunsten des Gebiets südlich des Schlachthofes fiel auf Grund der schon damals in hoher Anzahl existierenden Industriebetriebe im Anschluss an das Gebiet (Coburger Hofbräu, SÜC). Die historische Entwicklung ist von da an geprägt von einer Phase des raschen Aufstiegs hin zu einer Phase des langsamen Niedergangs.
Aufstieg
Die Planung und der Bau des Güterbahnhofes erfolgte zwischen 1898 und 1903. Zwischen 1901 und 1909 wurde die Schlachthofstraße als zentrale Erschließung für das Gebiet gebaut, die Itz wurde für den Hochwasserschutz in ihrem Verlauf reguliert. Durch die Inbetriebnahme des Güterbahnhofes um 1903 und den Neubau der Heizzentrale der Gasanstalt 1907 bildete sich ein Schwerpunkt der städtischen Versorgung im Stadtgebiet heraus. Nach dem Bau des Zollamtgebäudes 1905 erfolgten bauliche Erweiterungen des Güterbahnhofes und die Errichtung von zusätzlichen Lagerhallen. 1950 erfolgte der Bau des Anschlussgleises für die SÜC.
Niedergang
Die Phase des langsamen Niedergangs begann schließlich durch die Individualisierung und Rationalisierung des Güterverkehrs durch eine Verlagerung von der Schiene auf die Straße. 1997 wurde der Betrieb des Güterbahnhofs in Folge der Bahnreform eingestellt. Ab 2007 erfolgte ein sukzessiver Rückbau. Die bis heute erhaltenen Bahngebäude stehen seit der Stilllegung leer.
Entwicklung des Schlachthofes
Der im Norden ansässige ehem. Schlachthofbetrieb wurde zwischen 1880 und 1990 mehrmals umgebaut und erweitert. Im Jahre 2013 wurde der Betrieb schließlich endgültig eingestellt.