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Stadt Coburg

Wohnberatung Coburg

Hilfe für ein barrierefreies Zuhause

Wie kann ich meine Wohnung so gestalten, dass ich möglichst lange selbstbestimmt zu Hause leben kann? Diese Frage stellen sich viele Menschen – sei es aus Altersgründen, aufgrund einer Erkrankung oder nach einem Unfall. Die Wohnberatung hilft Bürger*innen dabei, ihre Wohnsituation an veränderte Bedürfnisse anzupassen.

Marion Habelitz wird regelmäßig von ehrenamtlichen Helfer*innen unterstützt. (v.l.) Reinhard Wolf, Christiane Ulmann-Puff, Marion Habelitz und Jan Aart de Rooij.
Marion Habelitz wird regelmäßig von ehrenamtlichen Helfer*innen unterstützt. (v.l.) Reinhard Wolf, Christiane Ulmann-Puff, Marion Habelitz und Jan Aart de Rooij. (nicht auf dem Foto: Sabine Dietrich und Ramon Popp)

„Unser Ziel ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ihre Wohnsituation so zu gestalten, dass sie so lange wie möglich selbstbestimmt in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können“, erklärt Marion Habelitz (Öffnet in einem neuen Tab), zertifizierte Wohnberaterin und erste Ansprechpartnerin für Ratsuchende bei der Stadt Coburg. Die Beratung ist neutral, kostenfrei und individuell auf die jeweilige Lebenssituation zugeschnitten. Unterstützt wird Marion Habelitz von fünf Ehrenamtlichen. Sie wurden in Schulungen auf ihre Aufgaben vorbereitet.

Ein häufiges Problem: Viele Mietwohnungen sind nicht barrierefrei. Ein Umbau ist teuer und für Mieter*innen nicht ohne Weiteres umsetzbar. Doch oft reichen bereits kleine Maßnahmen aus, um die Wohnqualität erheblich zu verbessern. „Jede Situation ist anders“, sagt Habelitz. „Deshalb beginnt jede Beratung vor Ort mit einem persönlichen Gespräch. Die Menschen schildern ihre Anliegen, und wir überlegen gemeinsam, welche Lösungen infrage kommen.“ Je nach Bedarf kann eine Beratung auch telefonisch erfolgen. Vor Ort lassen sich potenzielle Gefahrenquellen und Verbesserungsmöglichkeiten jedoch besser abschätzen. Dabei geht es nicht nur um bauliche Maßnahmen, sondern auch um praktische Tipps: Wie lassen sich Stolperfallen vermeiden? Welche Hilfsmittel können den Alltag erleichtern? Wo gibt es Unterstützung bei der Finanzierung von Umbauten?

Viele Menschen wissen nicht, wie sie ihre Wohnung mit einfachen Mitteln sicherer machen können. Die Wohnberatung gibt wertvolle Tipps, z.B. zur Vermeidung oder Beseitigung von Stolperfallen oder zur besseren Beleuchtung der Wohnräume. Auch rutschhemmende Bodenbeläge, Haltegriffe im Bad oder Türschwellen-Absenkungen können den Alltag erheblich erleichtern. „Wir empfehlen geeignete Maßnahmen, damit sich die Menschen in ihrer Wohnung weiterhin wohlfühlen und sicher bewegen können“, erklärt Habelitz. „Allerdings geben wir nur Empfehlungen – wir stellen keine Hilfsmittel bereit.“

Ein weiteres Thema ist die Finanzierung von Wohnraumanpassungen. Gerade größere Umbauten, wie der Einbau einer bodengleichen Dusche oder eines Treppenlifts, können hohe Kosten verursachen. Die Wohnberatung informiert darüber, welche Fördermittel oder Zuschüsse in Anspruch genommen werden können und an welche Stellen man sich für weitere Unterstützung wenden kann.

Die Wohnberatung arbeitet eng mit dem Pflegestützpunkt der Stadt Coburg und anderen sozialen Einrichtungen zusammen. Das bedeutet eine umfassende Beratung – auch über mögliche Pflegeleistungen oder finanzielle Förderungen. „Oft wissen die Menschen nicht, welche Hilfen ihnen zustehen“, berichtet Habelitz. „Wir kennen die Anlaufstellen in Coburg und können gezielt weitervermitteln.“

Ein häufiges Missverständnis: Viele denken, die Wohnberatung könne Wohnungen vermitteln. Das ist nicht der Fall. Stattdessen hilft sie dabei, die bestehende Wohnung so zu gestalten, dass sie den aktuellen Bedürfnissen gerecht wird. „Viele Betroffene fühlen sich anfangs überfordert“, weiß Habelitz. „Wir haben die Erfahrung und wissen, was möglich ist. Diese Unterstützung nimmt den Menschen oft eine große Last ab.“ Die Dankbarkeit der Ratsuchenden ist auch für die Ehrenamtlichen spürbar. „Wenn mir jemand nach einem Termin einfach nur ein Lächeln schenkt, weiß ich, dass ich helfen konnte“, sagt Wohnberater Reinhard Wolf, der als Ehrenamtlicher von Anfang an dabei ist. Auch seine Kollegin Christiane Ulmann-Puff betont: „Oft sieht man schon beim Termin, dass die Beratung eine Erleichterung bringt.“

Die Wohnberatung Coburg steht allen offen – neutral, kostenfrei und mit viel Erfahrung.

Die Musterwohnung: Hilfsmittel erleben und ausprobieren

Wie kann man eine Wohnung für Menschen mit körperlichen Einschränkungen anpassen? Was muss ich im Bad beachten, wenn ich nicht mehr mobil bin? Antworten auf Fragen wie diese gibt es in der Musterwohnung der Stadt Coburg (Öffnet in einem neuen Tab).

Die Musterwohnung im Wohnprojekt „Wilna“ des AWO-Gemeinschaftswohnens e.V. in der Pettenkoferstraße 4 in Coburg dient als Demonstrationszentrum und zeigt, wie eine barrierefreie Wohnung gestaltet sein kann. Hier können Ratsuchende gemeinsam mit Marion Habelitz Hilfsmittel anschauen und ausprobieren. Ob höhenverstellbare Waschbecken, eine Duschtoilette, Haltegriffe im Bad oder spezielle Türschwellenlösungen – die Musterwohnung bietet eine Möglichkeit, sich über sinnvolle Anpassungen zu informieren. „Die Menschen, die ich durch die Wohnung führe, sind häufig überrascht, welche Hilfsmittel es überhaupt gibt“, so Marion Habelitz. In der Musterwohnung gibt sie auch Vorträge für Studierende, Schüler*innen der Pflegeschule und anderen interessierten Gruppen.

Frau Marion Habelitz

Kommunale Mitarbeiterin Stadt Coburg, Wohnberatung

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  • Stadt Coburg