„Farbklecks im Herbstgrau“, nannte Susanne Müller, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Coburg die neue Sitzbank auf dem Schlossplatz. Egal von welcher Seite man den Platz betritt, der Blick landet irgendwann auf dieser Bank, die direkt am Ende der Arkaden Richtung Reithalle steht. Sorgt das leuchtende Orange anfangs noch für ein paar Fragezeichen in den Gesichtern der Passant*innen, so wird spätestens auf den zweiten Blick die Botschaft klar. „Nein, keine Gewalt gegen Frauen“ steht in großen schwarzen Buchstaben auf der Bank.
„Es geht darum auf das Problem aufmerksam zu machen, es im Alltag präsent zu machen“, so Oberbürgermeister Dominik Sauerteig am Mittwochmittag, als die Bank offiziell an ihren neuen Platz gebracht worden ist. Bereits eine Woche zuvor war sie bei der Jubiläumsfeier des Arbeitskreises ausgestellt.
Dass das Aufstellen der Bank und das Jubiläum jetzt stattfinden, ist kein Zufall. Aktuell laufen die Orange Days. Das sind weltweite Aktionstage, an denen auf häusliche Gewalt hingewiesen wird. Prof. Dr. Christiane Alberternst von der Hochschule Coburg betonte anlässlich des Jubiläums, dass jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens Opfer häuslicher Gewalt werde. Sie appellierte daran, das Thema in der ganzen Gesellschaft ernst zu nehmen und verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Genau diese Funktion soll die Bank auf dem Schlossplatz nun erfüllen, nicht nur im Herbst und Winter. „Gerade im Sommer, wenn sich die Menschen hier mit Eis oder einem Getränk hinsetzen, werden sie hoffentlich auch über diese Botschaft nachdenken“, so der Oberbürgermeister.