Die Vorbereitungen für den Klinikneubau laufen auf Hochtouren. Durch die Übernahme des Klinikums Coburg durch die Sana Kliniken AG sind nicht mehr Stadt und Landkreis für den Neubau zuständig, sondern Sana. Doch bevor Sana mit dem Neubau beginnen kann, muss das ehemalige BGS-Gelände, auf dem das neue Klinikum entstehen soll, freigeräumt und von Altlasten befreit werden.
Zuständig dafür ist der Krankenhausverband Coburg. Der Krankenhausverband wurde vor vielen Jahren von Stadt und Landkreis Coburg als Träger des Coburger Klinikums gegründet. Die Trägerschaft ist nun durch Übernahme der Klinik durch Sana beendet. Doch der ist Eigentümer des Grundstücks und muss sich daher um das Baufeld für das neue Klinikum kümmern.
Aktuell ist dieses Projekt im zweiten Bauabschnitt, dieser befindet sich im nördlichen Bereich des ehemaligen BGS-Geländes. Ursprünglich war die Von-Gruner-Straße als Hauptzufahrt zur Baustelle geplant, das hätte für die Anwohnenden aber eine große Belastung mit Lärm und Schmutz bedeutet. Nach einer gründlichen Prüfung war klar, dass die Brücke an der Wilhelm-Ruß-Straße den Baustellenverkehr aushält. Jetzt können Lkw und Maschinen von Norden auf die Baustelle fahren.
Momentan konzentrieren sich die Arbeiten vor allem auf den Abriss von Gebäuden sowie der Entsorgung von Schutt und Abfallmaterialien. Dabei steht auch eine Sprengung auf dem Plan. „Wir haben schon im Oktober 2023 im Süden des Areals ein Gebäude gesprengt. Jetzt kommt im Norden noch eine Sprengung hinzu“, erklärt Mike Donner, Geschäftsleiter des Krankenhausverbands. Besonders erfreut zeigt er sich darüber, dass das Gelände dadurch wieder für Übungszwecke genutzt wird: „Oberbürgermeister Dominik Sauerteig legt großen Wert darauf, dass Blaulichtorganisationen unterstützt werden. Das THW wird daher auch in diesem Frühjahr eine Sprengübung durchführen – eine Gelegenheit, die sich nicht häufig ergibt“.
Gesprengt werden darf nur, wenn es sicher ist. Da das Gelände früher auch militärisch genutzt worden ist, mussten verdächtige Flächen untersucht werden. „Bevor weitere Gebäude abgerissen oder gesprengt werden können, müssen wir erst Schadstoffe beseitigen und Altlasten fachgerecht entsorgen“, so Donner. „Wir haben Munitionsreste und anderer Hinterlassenschaften des BGS gefunden, aber das war zu erwarten“. Gut ist: es gibt alte Pläne, die das Gelände und die Altlasten abbilden.
Trotz kleiner Verzögerungen liegt das Projekt insgesamt im Zeitplan. „Unser Fokus liegt auf dem vollständigen Rückbau des Geländes“, so Donner. Die Kosten für Abriss und Beseitigung der Altlasten belaufen sich auf rund sieben Millionen Euro. Bis Ende des Jahres soll das Gelände schadstofffrei sein. Dann erfolgt die Übergabe an Sana durch einen Erbbaurechtsvertrag.
Neben der Gesundheitsversorgung wird auf dem Gelände auch die Stadtentwicklung vorangetrieben. Das Gelände wird zukünftig durch eine neue Zufahrt, einen Kreisverkehr, Bushaltestellen sowie ausgedehnte Grünflächen geprägt sein.