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Stadt Coburg

Gesundheitsversorgung

Viele offene Ärztesitze besetzt

Dank intensiver Bemühungen wurden in Coburg Stadt und Land zahlreiche Arztpraxen neu besetzt. Oberbürgermeister Sauerteig sieht den Erfolg als wichtigen Schritt, kritisiert jedoch den Wegfall von Fördermitteln und fordert eine nachhaltigere Gesundheitsförderung für die Region.

Dank intensiver Bemühungen konnten zahlreiche Arztpraxen in Coburg Stadt und Land neu besetzt werden. Oberbürgermeister Dominik Sauerteig zog beim 8. Coburger Gesundheitsforum am Freitag eine positive Bilanz: „Durch den engagierten Einsatz der Wirtschaftsförderung Coburg (Wifög) und der Gesundheitsregion Plus ist es gelungen, die drohende Unterversorgung bei Hausärzten abzuwenden.“ Seit 2021 hatte er die Gesundheitsversorgung zur Chefsache erklärt – mit sichtbarem Erfolg.

„In der Stadt Coburg konnten in den letzten drei Jahren acht Allgemein- und Fachärztinnen und -ärzte neu gewonnen werden, drei weitere Hausärzte folgen dieses Jahr“, erklärte der OB. Auch im Landkreis sei das Engagement groß. „Gemeinsam konnten wir die Zahl der unbesetzten Hausarztsitze in Stadt und Landkreis in nur drei Jahren von 22 auf 13 senken – Stand Januar 2025.“

„Besonders bei der Gesundheitsversorgung“, so Sauerteig weiter, „ziehen Stadt und Landkreis an einem Strang. Ob es die Zukunftssicherung unseres Klinikums und des Neubaus betrifft oder die Ansiedlung neuer Hausärzte – wir denken nicht in Stadt- oder Landkreisgrenzen, sondern in Versorgungssicherheit für alle Menschen in unserer Region.“

Allerdings bringe dieser Erfolg auch Herausforderungen mit sich: Durch die verbesserte Situation gelte die Region laut Kassenärztlicher Vereinigung Bayern (KVB) nicht mehr als „drohend unterversorgt“, wodurch wichtige Fördermittel entfielen. Besonders betroffen sei Coburg als größte Stadt der Region, da der Freistaat die Förderung nur für Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohnern ausgleiche.

„Das bedeutet, dass wir als Zugpferd für die Region aus der finanziellen Unterstützung herausfallen. Denn Ärzte von außerhalb wollen häufig doch lieber eine Praxis im Oberzentrum als in einer umliegenden Gemeinde, so wünschenswert für uns alle standortnahe Praxen in allen Gemeinden auch wären.“

„Ich halte diese Entscheidung sowohl von der KVB als auch vom Freistaat für schwierig“, kritisierte Sauerteig. „13 freie Hausarztsitze sind für mich weiterhin ein Zeichen von Unterversorgung. Der Freistaat sollte keine künstliche Kluft zwischen Gemeinden und den Oberzentren schaffen. Wir sitzen hier alle im selben Boot – wir müssen gemeinsam die strukturellen Nachteile unserer Region im Vergleich zu Großstädten wie Nürnberg, Würzburg oder München ausgleichen. Eine klügere, nachhaltige Förderung wäre dringend nötig.“

Sauerteig bedankte sich bei Wifög Coburg und Gesundheitsregion Plus für die hervorragende Arbeit in den vergangenen Jahren.

Der Vorsitzende des Hausarztvereins Coburg Stadt und Land, Ullrich Zuber, bedankte sich bei der Stadt Coburg und der Gesundheitsregion Plus für das starke Engagement für die Ansiedlung von Hausärzten.

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