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Stadt Coburg

Erinnerungskultur

1000 Menschen für Demokratie: Coburg zeigt Haltung

Am Holocaust-Gedenktag setzten rund 1000 Menschen in Coburg mit einer Lichterkette ein starkes Zeichen gegen Rechtsradikalismus. Die Veranstaltung erinnerte an die Befreiung von Auschwitz vor 80 Jahren und betonte die Bedeutung von Erinnerung und Zivilcourage im Kampf für Demokratie und Menschenrechte.

Rund 1000 Menschen versammelten sich am Montagabend auf dem Coburger Marktplatz, um mit einer beeindruckenden Lichterkette ein starkes Zeichen gegen Rechtsradikalismus zu setzen. Die Veranstaltung, organisiert von der Initiative "Omas und Opas gegen Rechts" (OgR), stand im Zeichen des Gedenkens an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 80 Jahren. 

Die Wahl des Datums war kein Zufall: Am 27. Januar 1945 wurde Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit. Seither erinnert dieser Tag weltweit an die Opfer des Holocaust. „Jeder zehnte Jugendliche weiß nichts vom Holocaust“, betonte Regina Frank, Mitbegründerin der Coburger OgR-Gruppe, und unterstrich damit die Dringlichkeit der Erinnerungsarbeit. Sie erinnerte nicht nur an die sechs Millionen ermordeten Juden, sondern auch an die tiefen Traumata der Überlebenden und deren Nachkommen.

Der Kampf gegen rechte Hetze und Gewalt sei eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft. Auch Oberbürgermeister Dominik Sauerteig äußerte sich besorgt über den erstarkenden Rechtsruck: „Was haben wir seitdem gelernt?“, fragte er und zitierte die Holocaust-Überlebende Esther Bejarano, die an die Jugend appellierte, Mut zu zeigen und sich gegen Unrecht zu stellen. Politiker*innen forderte er auf, den Ton des Diskurses zu mäßigen: „Wir brauchen wieder mehr Miteinander und mehr Sachlichkeit im politischen Diskurs“, betonte er.