Dem Jobcenter Coburg Stadt gelang es im vergangenen Jahr insgesamt 306 Geflüchtete in einen Job zu vermitteln. Das sind 129 mehr als 2023 – Dank der eng vernetzten Zusammenarbeit zwischen Agentur für Arbeit und des Jobcenters, Bildungseinrichtungen, Beratungsstellen und der regionalen Unternehmen schaffen immer mehr den Sprung ins Erwerbsleben. Robert Bauer, der Geschäftsführer des Jobcenters: „Wir bieten den angekommenen Geflüchteten sofort neue Perspektiven an und bitten darum, sich darauf auch gleich einzulassen. Und das unabhängig davon, ob sie dauerhaft in Coburg bleiben wollen oder nicht.“
- Orientierung und Deutscherwerb: In der ersten Phase steht der Erwerb grundlegender Sprachkenntnisse im Mittelpunkt. Gleichzeitig erhalten die Geflüchteten einen Überblick unseres dualen Ausbildungssystems und den Arbeitsmarkt.
- Arbeiten und Qualifizieren: Bereits ab einem Sprachniveau von A2 oder B1 vermitteln wir aktiv in Beschäftigung – auch wenn die Sprachkenntnisse noch nicht perfekt sind. Ziel ist, erste praktische Erfahrungen zu sammeln und dabei weiter zu lernen. Ergänzend werden berufliche Qualifizierungen angeboten.
- Beschäftigung stabilisieren und ausbauen: Wer bereits eine Stelle gefunden hat, wird weiterhin begleitet. Die Vermittlungsexperten von Jobcenter und Arbeitsagentur unterstützen dabei, dass es auf der Arbeit klappt und loten gemeinsam berufliche Entwicklungsmöglichkeiten aus.
Diese pragmatische Herangehensweise zeigt Wirkung: Im Jahr 2024 gelang es in Coburg fast doppelt so viele Geflüchtete in Lohn und Brot zu bringen wie im bundesweiten Durchschnitt.
Ausbildung bringt weiter: Coburger Pilotprojekt macht Schule
Ein besonderes Beispiel für nachhaltige Beschäftigung ist ein Projekt an der Berufsschule II in Coburg. Seit September 2024 absolvieren dort über 20 ukrainische Geflüchtete eine Ausbildung zur Industriekauffrau bzw. zum Industriekaufmann. Sie lernen in einer eigens eingerichteten Berufsschulklasse, in der neben den fachlichen Inhalten auch gezielt Deutschunterricht und berufsbezogene Vorbereitung angeboten werden.
Ermöglicht wird das Projekt durch die enge Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben. Unternehmen wie Kaeser, Schumacher Packaging, Martin Metall, Lasco und Eleo haben Ausbildungsplätze geschaffen und begleiten die jungen Erwachsenen auf ihrem Weg in den Beruf. Die Initiative stößt überregional auf großes Interesse.