Die Stadt Coburg startet einen umfassenden Prozess zur Entwicklung einer neuen Kulturstrategie. Ziel ist es, das kulturelle Leben der Stadt zukunftsorientiert auszurichten und an veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen anzupassen. Kulturinstitutionen, Kulturschaffende, Bürgerinnen und Bürger sowie politische Akteure sollen in die Erarbeitung eines Handlungskonzepts einbezogen werden.
Die letzte Kulturstrategie der Stadt Coburg wurde vor 21 Jahren erarbeitet. Seitdem hat sich viel verändert: Zwei neue Generationen sind herangewachsen, die ihre eigenen Erwartungen an Kulturangebote haben. Gleichzeitig stehen Kulturakteure vor Herausforderungen wie sich wandelnden ästhetischen Codes, neuen Anforderungen an Bildung und veränderten Nutzerverhalten. "Das, was wir haben, ist verdammt gut, aber wir dürfen nicht aufhören, uns weiterzuentwickeln," betont der 3. Bürgermeister und Kulturreferent Can Aydin.
Coburgs Kulturszene ist für eine Stadt dieser Größe außergewöhnlich vielfältig, was auf die historische Bedeutung als Residenzstadt zurückzuführen ist. Diese Tradition ist zugleich ein Schatz und eine Verpflichtung: Neben aktuellen kulturellen Aktivitäten müssen auch bestehende Institutionen und Orte gepflegt werden. Doch Kultur darf sich nicht nur auf Einzelangebote beschränken – sie muss als vernetztes System gedacht werden. Die Kulturbeauftragte Antoinetta Bafas erklärt: "Der Auftrag, eine neue Kulturstrategie zu entwickeln, kam aus zwei Workshops, in denen wir alle Menschen zusammengeholt haben, die in Coburg etwas mit Kultur zu tun haben."
Ziele der Kulturstrategie
Die neue Kulturstrategie soll Coburg als kulturellen Standort weiterentwickeln und das Kulturangebot strategisch ausrichten. Sie umfasst:
- Eine Bestandsaufnahme bestehender Angebote
- Eine Identifikation von Stärken und Schwächen
- Die Erarbeitung von Maßnahmen zur Zielgruppenansprache und -erweiterung
- Die Förderung von Vernetzung und Kooperation unter Kulturschaffenden
- Eine strategische Positionierung Coburgs als Kulturstadt
Die Entwicklung der Kulturstrategie erfolgt in Zusammenarbeit mit einer externen Agentur. Neben Kulturinstitutionen und politischen Entscheidungsträgern sind auch Vereine, freie Künstler und Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich aktiv einzubringen.
Zu Beginn wird eine Netzwerkanalyse durchgeführt, gefolgt von Experteninterviews. In Workshops und Arbeitsgruppen werden daraufhin konkrete Maßnahmen erarbeitet. Ein öffentlicher Bürgerdialog soll die breite Beteiligung sicherstellen. Die Ergebnisse werden abschließend dem Stadtrat und dem Kultur- und Schulsenat präsentiert.
Zeitplan und Förderung
Die Kulturstrategie wird in drei Phasen entwickelt:
- Analysephase
- Beteiligungsphase
- Konzeptphase
Die Umsetzung ist für einen Zeitraum von 12 bis 18 Monaten geplant. Finanziell unterstützt wird das Projekt durch Leader, die Niederfüllbacher Stiftung und die Oberfrankenstiftung.