Die Geschichte des Coburger Puppenmuseums
Eine besondere Sammlung braucht ein besonderes Gebäude...
Das in der Innenstadt gelegene Museum befand sich in einem historischen Wohn- und Geschäftshaus aus dem 18./ 19. Jahrhundert. Die Ursprünge des Baues gehen auf eine Klosteranlage aus dem 15. Jahrhundert zurück. Friedrich Rückert, der berühmte Dichter und Orientalist, wohnte von 1820 - 1826 hier und lernte in diesem Haus seine Frau Luise Wiethaus-Fischer kennen. Auch die ersten drei Kinder wurden im Dachstübchen (heute Depot) geboren.
Die Gründung des Museums - 14. Juli 1987
Am 14. Juli 1987 eröffneten Carin & Dr. Hans Lossnitzer das Coburger Puppenmuseum und machten dadurch ihre private Sammlung dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich. Zuvor lebte und sammelte Familie Lossnitzer in Ettlingen bei Karlsruhe. Bemerkenswert ist, dass zwei Drittel der in ganz Europa zusammengetragenen Puppen aus der Spielzeugregion Nordfranken - Südthüringen stammen. Deshalb fiel die Wahl auf Coburg als Standort für das Museum.
Carin Lossnitzer - Die Puppenkünstlerin
Seit ihrer Kindheit in Berlin spielte Carin Lossnitzer leidenschaftlich gern mit Puppen. Die Sammelleidenschaft war ihr bereits von Eltern und Großeltern in die Wiege gelegt worden. Zum Puppenmachen war es dann nur noch ein kleiner Schritt. Mit ihren mehrfach ausgezeichneten "Sabber-Babies" und den "Kindern aus aller Welt" fand Carin Lossnitzer als Puppenkünstlerin national wie international große Anerkennung. 1991 erhielt sie den "Doty-Award", die höchste Auszeichnung für Puppenkunst in Amerika, und im Jahr 2008 den "Max-Oscar-Arnold-Preis" für ihr Lebenswerk. Sie verstarb am 7. Februar 2009 in Garmisch.
2007 - Das Museum wird städtisch
Nach zwanzig Jahren privater Museumsführung befindet sich das Coburger Puppenmuseum seit dem 1. Mai 2007 in der Obhut der Stadt Coburg. Die Puppen haben damit gleich mehrere engagierte (Stadt-)"Mütter" und "Väter" bekommen, die sich für den Erhalt und die Fortführung der Sammlung einsetzen.
2019 - Ausstellungsraum Rückert 3
Im September 2019 wurde der Ausstellungsraum Rückert 3 eröffnet. Neben einer jährlichen Ausstellung aus dem Bestand der Städtischen Sammlungen fanden nun auch Ausstellungen von Vereinen und Privatpersonen zu Themen aus Kunst, Kultur und Geschichte statt.
2022 - Gründe für die Schließung
Der Stadtrat zu Coburg hat im November 2022 beschlossen, das Puppenmuseum zum Jahresende zu schließen. Das historische Gebäude in der Rückertstraße ist nicht barrierefrei zugänglich. Hinzu kommt, dass die verwinkelten Räume des Puppenmuseums eine moderne Präsentation der Sammlung unmöglich machen.
Die Exponate des Puppenmuseums gehen als Dauerleihgabe an eine private Stiftung und sollen im Landkreis Coburg ausgestellt werden. "Ich bin froh, dass wir diese Lösung gefunden haben. Damit schaffen wir sogar einen besseren Rahmen für die wunderbare Sammlung. Sie wird in einem modernen Gebäude präsentiert, bleibt als Sammlung bestehen und wird barrierefrei zugänglich sein", sagte 3. Bürgermeister Can Aydin in einem Statement nach der Sitzung.
An das Puppenmuseum angeschlossen ist der Ausstellungsraum Rückert 3, der ebenfalls geschlossen wird. Er stand bislang für wechselnde Ausstellung zur Verfügung. Finanziert wurde die Sanierung des Raumes mit öffentlichen Fördergeldern und Mitteln aus privaten Stiftungen. Diese Gelder müssen nun teilweise zurückgezahlt werden. Über die weitere Verwendung des historischen Gebäudes werden die zuständigen Gremien beraten.
Puppendoktor Thomas Packert
In regelmäßigen Abständen fand die Sprechstunde des Puppendoktors Thomas Packert im Puppenmuseum statt. Künftig können Sie selbst Termine mit ihm vereinbaren.
Tel.: 09568/6525
E-Mail: puppendoktorpackertt-onlinede
Freundeskreis Coburger Puppenmuseum e.V.
Der Freundeskreis Coburger Puppenmuseum e.V. unterstützte das Coburger Puppenmuseum ideell und materiell, insbesondere durch Aktivitäten, die die Attraktivität und den Bekanntheitsgrad des Museums erhöhen.
Weitere Informationen erhalten Sie von der 1. Vorsitzenden:
Ragida Deeb
r.deebgmxde