Coburg, 25. Juli 2024
„Natürlich kann ich nachvollziehen, wenn die Beschäftigten in den Kliniken samt MVZs, der Zentralverwaltung, der Medical School oder der Servicegesellschaft enttäuscht sind über die Entscheidung des Stadtrates und auch über mein persönliches Abstimmungsergebnis“, erklärte der OB in einer öffentlichen Stellungnahme.
„Auch ich bin nicht wirklich glücklich damit, dass es nun zu einem anderen Weg als den der kommunalen Trägerschaft kommt. Schließlich habe ich mich seit Beginn meiner Amtszeit und auch schon davor als Mitglied der Kommission zur Aufarbeitung der Vergangenheit bei Regiomed für einen auskömmlich finanziell ausgestatten Regiomed-Verbund in kommunaler Trägerschaft eingesetzt. Und anschließend für einen kommunalen Weg für Coburg Stadt und Land.
Im Zuge der Verhandlungen musste ich im fortschreitenden Entflechtungsprozess aber erkennen, dass dieser sowohl organisatorisch, operativ als auch finanziell für Coburg Stadt und Land nicht zu bewältigen ist. Diese Erkenntniserlangung war ein emotional sehr schwieriger Prozess. Herz und Kopf haben hier sehr lange mit sich gekämpft. Das gilt sicher für alle Mitglieder des Coburger Stadtrats.
Gerade aber auch im Hinblick auf die Arbeitsplatzsicherheit der Regiomed-Angestellten wäre es aus meiner Sicht verantwortungslos gewesen, eine kommunale Trägerschaft durchzuziehen. Wir hätten sie weder dauerhaft seriös finanzieren können, noch hätte sie organisatorisch vom Tag 1 an reibungslos und kompetent funktioniert.
Auch persönlich habe ich daher in Einzelgesprächen mit Sana-Chef Thomas Lemke in den vergangenen Tagen und Wochen bis kurz vor der Stadtratssitzung sehr intensiv um eine auch für die Mitarbeitenden gute Zukunftslösung gerungen und diese auch verhandeln können. Wir haben eine gute medizinische Versorgung in der Region, den Klinikneubau und vor allem die dynamische Absicherung im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verhandelt.
Ich danke Ihnen daher allen, dass Sie in den letzten schwierigen Monaten trotz Ungewissheit an Bord geblieben sind und die Versorgung in der Region sichergestellt haben. Und ich kann verstehen, wenn der ein oder andere von Ihnen nun angesichts der privaten Trägerschaft hinterfragt, ob sein jetziger Arbeitsplatz mit einem Träger Sana noch der der eigenen Wahl ist.
In den Gesprächen mit Sana habe ich immer auch wahrgenommen, dass zufriedene Beschäftigte dort als zentraler Baustein eines erfolgreichen Krankenhausbetriebes angesehen werden. Daher konnten wir hier auch gute Verhandlungsergebnisse für Sie erzielen. Mit Sana bekommen Sie einen seriösen und kompetenten Gesellschafter und Träger mit sehr viel Erfahrung im Klinikbetrieb. Anders als bei einer kommunalen Lösung des KHV sind die Gesellschafter der Sana AG kapitalstarke Krankenversicherungen. Das bietet sehr viel bessere Voraussetzungen für einen dauerhaften Erhalt der Arbeitsplätze als eine auf tönernen Füßen gebaute kommunale Trägerschaft.“