Junge Talente erobern die Reithalle

Auch in diesem Jahr heißt es wieder für 120 junge Schauspieltalente zwischen sechs und dreiundzwanzig Jahren „toi, toi, toi“ vor ihrem großen Auftritt auf der Bühne der Reithalle in Coburg. An zehn spannenden Spieltagen treffen sich wieder die jungen Theatergruppen aus Coburg, um gemeinsam das „Treffen für Junges Theater“ zu gestalten.

Bereits zum 22. Mal finden in der Zeit vom 28. Juni bis zum 11. Juli 2024 die beliebten Theatertage in der Spielstätte des Landestheaters am Schlossplatz statt. Für ein buntes und abwechslungsreiches Programm konnten die Organisatorinnen der Kulturabteilung der Stadt Coburg und des Landestheaters sowohl freie Jugendtheaterensembles als auch Schultheatergruppen aller Altersgruppen und Schulformen für das Treffen gewinnen. So darf sich das Publikum auf spannende Stücke und Eigenproduktionen der Grundschulen Creidlitz und Ketschendorf, der Realschule Coburg I, des Gymnasiums Alexandrinum, der Rückert Mittel-schule und der Regiomantanus-Schule (FOS/BOS) freuen. Die Bühnenstücke des Theaters Phantastico und der Theaterschule COBI reihen sich wunderbar in die vielfältigen Darbietungen ein.

Den Festivalleiterinnen Frau Dr. Kerstin Lindenlaub, Leiterin der städtischen Kulturabteilung, und der Theaterpädagogin Celine Pulina ist es ein besonderes Anliegen, mit der Möglichkeit des Theatertreffens junge Menschen über das Theaterspielen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, Kreativität und Fantasie zu stärken. Denn Theaterspielen stärkt das Selbstbewusstsein sowie den Umgang mit Emotionen und ist auf die Bühne gebrachte Empathie.

Gleich das Eröffnungsstück am Freitag, den 28. Juni um 19:00 Uhr in der Reithalle „Der Rattenfänger von Hameln“ ist eine besondere Produktion. Das engagierte Projekt ist ein Dialograum für Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Alexandrinum und der Von-Lerchenfeld-Schule Bamberg – Privates Förderzentrum mit Schwerpunkt Hören – die sich im Alltag nur selten begegnen. In der freien Bearbeitung der Grimm’schen Sage, die auch die Zuschauer in einen neuen Erfahrungsraum einbezieht, wird die vermeintliche Einschränkung zur Stärke, indem ein zunächst unscheinbarer Held das Schicksal für alle wendet.

Am Sonntag, den 30. Juni lädt die Jugendtheatergruppe Phantastico zu „Die letzte Show“ – einer Late-Night-Show, die den Finger in die Wunden unserer Zeit legt und in der die Zuschauer zu Studiogästen werden. Am Montag, den 01. Juli präsentieren die Theatergruppen der FOS/BOS einen Doppelabend: Mit einer Bearbeitung von Carl Zuckmayers „Des Teufels General“ stellen sie die Frage nach der persönlichen Schuld eines Generals im Zweiten Weltkrieg, der doch eigentlich „bloß fliegen“ wollte. Und aus zeitgenössischer, emanzipierter Sicht blicken sie in „Gretchen, mein Gretchen“ auf Goethes Faust‘sche Figur, der jeder sagt, wie sie zu sein hat – aber was will Margarethe eigentlich selbst?

Der abenteuerlichen Geschichte von Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ nehmen sich die 20 theaterbegeisterten Kinder und Jugendlichen der Unterstufe des Gymnasiums Alexandrinum am Donnerstag, den 04. Juli an. Es folgt am Freitag, den 05. Juli die fantasievolle Verwechslungskomödie „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare interpretiert von Schüler*innen der Realschule Coburg I.

Eine eigene Bearbeitung des Science-Fiction-Stoffs der Serie „Good Omens“ präsentieren die Jugendlichen der Theaterschule COBI am Samstag, den 06. Juli unter der Spielleitung von Nicole Strehl mit der Komödie „Omen“: der Engel Aziraphale und der Dämon Crowley auf gemeinsamer Mission gegen die drohende Apokalypse.

„Wer sind wir eigentlich“, fragen sich am Montag, den 08. Juli die Schüler*innen der Unter- und Mittelstufe des Alexandriums mit einer eigenen Stückentwicklung, die sich mit dem Erfahrungsraum der jungen Menschen beschäftigt: Wo finden wir unseren Platz im Leben? Was können wir besonders gut? Welche Momente unseres Lebens haben uns traurig, welche glücklich gemacht?

Zwei idealistische Stücke präsentieren die Theater AGs der Rückert-Mittelschule sowie der Grundschule Creidlitz. In „Der blaue Planet und Krieg und Frieden“ unter der Spielleitung von Sandra Behnke blicken die Bewohner des Blauen Planeten am Dienstag, den 09. Juli mit viel Musik und Tanz auf Ereignisse der Geschichte, um daran zu erinnern, dass Frieden viel schöner ist als Krieg. Und am Mittwoch, den 10. Juli in „Ein besonderer Tag“ erkennt der „23. Februar“, wie wertvoll ein ganz gewöhnlicher Tag sein kann ohne Kriege, Katastrophen und Hungersnöte.

Den Abschluss des Festivalprogramms bestreitet am Donnerstag, den 11. Juli die Theatergruppe der Grundschule Ketschendorf mit ihrer Version der Michael-Ende-Geschichte „Traumfresserchen“ – „Die Prinzessin, die nicht schlafen konnte“.
Karten erhält man online www.landestheater-coburg.de, an der Theaterkasse am Schlossplatz und ggf. Restkarten an der Abendkasse in der Reithalle
Die Kulturabteilung der Stadt Coburg und das Landestheater wünschen allen Teilnehmenden und Besuchenden schöne Tage auf dem „Treffen für junges Theater“.