Der Coburger Stadtrat hat während einer Sondersitzung am Donnerstag den Green Deal Coburg 2030 auf eine neue Stufe gehoben. Auf Grundlage der Beschlüsse kann nun unter anderem die Umsetzung einiger Projektideen beginnen.
Gestartet war der Green Deal vor zwei Jahren – inzwischen haben sich mehr als 800 Coburger*innen beteiligt, rund 350 Ideen wurden in der Anfangsphase eingereicht und sind beim Green Deal-Kongress im Februar 2023 diskutiert worden. Um konkrete Planungen ging es einzelnen Projektgruppen, deren Ergebnisse sind entweder Grundlage für die Beschlüsse des Stadtrates oder wurden bereits umgesetzt. So hat zum Beispiel eine Gruppe einen Mehrgenerationen-Garten an der Kennedy-Anlage in Ketschendorf geschaffen, der Zukunftsraum im Steinweg ist entstanden und kann genutzt werden.
„Unser Ziel ist es den European Green Deal auf lokaler Ebene durch ein ganzheitliches, lokales Nachhaltigkeitskonzept umzusetzen. Die Idee dahinter: Alle Bürger*innen und Institutionen mitnehmen, auf Eigenverantwortung und Kooperation setzen und einfach mal loslegen“, erklärte Oberbürgermeister Dominik Sauerteig zum Start des Projekts.
Der Stadtrat hat am Donnerstag beschlossen, dass der Green Deal noch mindestens drei weitere Jahre fortgesetzt wird. Das Ziel: Ideen umsetzen, neue entwickeln und die Themen Nachhaltigkeit sowie Klimaschutz weiter in der Coburger Stadtgesellschaft verankern.
Diese Beschlüsse wurden konkret gefasst:
Künftig sollen sich noch mehr Menschen im Green Deal Coburg 2030 engagieren. Zudem sollen bestehende und neue Projekte verstetigt werden. Dafür gibt es zum Beispiel den Zukunftsraum im Steinweg, ein Ort der Menschen zusammenbringt. Der Raum ist aber nur die bauliche Hülle für das ehrgeizige Vorhaben der Stadt. Zusätzlich braucht es Leute, deren Aufgabe es ist, die vielen Aktionen zu koordinieren und in die Öffentlichkeit zu bringen. Diese Idee steht hinter dem Community-Management. Der Kostenrahmen hierfür liegt bei 254.000 Euro, inklusive der Personalkosten. 60 Prozent der Sach- und Personalkosten kommen als Förderung von LEADER. Um den Eigenanteil möglichst gering zu halten, strebt die Stadt Coburg an, weitere Fördergelder von Stiftungen zu erhalten. Der städtische Eigenanteil soll sich nach aktuellen Planungen auf 25.400 Euro belaufen. Der Stadtrat stimmte dem Vorhaben am Donnerstag zu.
Die jährliche Bilanzkonferenz im Rahmen des „Green Deal Coburg 2030“ ist ein zentrales Element und dient dazu, den Fortschritt des Programms zu überwachen, Erfahrungen auszutauschen, die Gemeinschaft zu informieren und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Sie ist ein Instrument, um Erfolg und die Effizienz dieses ehrgeizigen Nachhaltigkeitsprogramms sicherzustellen und dient als Plattform für die Zusammenkunft verschiedener Interessengruppen, darunter Regierungsvertreter*innen, Gemeindevertreter*innen, Bürger*innen, Unternehmen, Umweltorganisationen und Bildungseinrichtungen. Der Stadtrat hat die Verwaltung beauftragt, für diese Bilanzkonferenz in den kommenden drei Jahren jeweils 10.000 Euro im Haushalt bereitzustellen.
Das Zukunftshaus soll verschiedene nachhaltige Ansätze, Veranstaltungen und Projekte vereinen – und eine Plattform bieten, Akteur*innen dauerhaft zu vernetzen. Nach den Vorstellungen der Projektgruppe soll das Zukunftshaus möglichst zentral in der Innenstadt liegen – und ähnlich wie ein Bürgerhaus ein Ort für Begegnung, Beratung, Vernetzung und Veranstaltungen rund um das Thema Nachhaltigkeit bieten. Zudem soll es ein Ort sein, an dem politische Bildung stattfinden kann.
Zusätzlich zum physischen Haus soll eine Online-Plattform mit allen bisherigen Online-Angeboten des Green Deals weiterentwickelt werden, die ebenfalls Raum bietet, sich zu vernetzen und Informationen bereitstellt.
Der Stadtrat stimmte dieser Idee am Donnerstag grundsätzlich zu und stellte der Projektgruppe 5000 Euro zur Verfügung, um ihre Idee weiterzuverfolgen und zu konkretisieren.
Der Verein „forum1.5 Bamberg-Coburg“ hat sich am 10. November gegründet. Initiatorinnen des Vereins sind unter anderem die Universität Bamberg und die Hochschule Coburg. Das Ziel ist hierbei, in der Region Bamberg und Coburg die Transformation und den sozial-ökologischen Wandel hin zu einer nachhaltigen Entwicklung voranzubringen sowie transformative und nachhaltige Aktivitäten zu fördern.
Im Juli wurde nach gemeinsamer Vorbereitung von über 350 Menschen aus Netzwerken, Kommunen, Organisationen, Stiftungen, Hochschulen, Bildungseinrichtungen und Unternehmen in Berlin der Fachverband Bürgerbeteiligung gegründet. Der Verein ist der berufsständische, auf Praxis ausgerichteter, wissenschaftsbasierte Fachverband der Bürgerbeteiligung und Interessenvertretung für Personen, die in diesem Bereich tätig sind. Er ist eine Institution für fachliche Qualifikation und Know-how-Transfer. Mit seinem Angebot an Seminaren und Fachtagungen ist er das führende Kompetenzzentrum der Branche.
Beiden Initiativen wird die Stadt Coburg beitreten, um sich zu vernetzen und ihre eigene Arbeit weiterzuentwickeln.
Gemeinsam mit Stadtbücherei und Repair Café soll eine Bibliothek der Dinge geschaffen werden. Das ist ein Ort, an dem man sich Gegenstände ausleihen kann, die man nicht so oft braucht, zum Beispiel eine Nähmaschine, ein Teleskop oder eine Spielekonsole. Für die Einrichtung dieser Bibliothek stellte der Stadtrat für die kommenden drei Jahre 9.500 Euro zur Verfügung.
In Zusammenarbeit mit Expert*innen, sowie Wissenschaftler*innen von Greenpeace und des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH ist es geplant für vier Coburger Schulen in städtischer Trägerschaft (je Schultyp eine Schule: Grundschule, Mittelschule, Gymnasium, Berufsschule), die bereits im Schools for Earth Projekt über den Green Deal engagiert sind, eine Roadmap zur Transformation hin zu einem klimaneutralen bzw. klimapositiven Schulbetrieb zu erarbeiten. Der Stadtrat legte fest, dass Konzepte für Luther-Grundschule, die Heiligkreuzmittelschule, das Gymnasium Alexandrinum und das staatliche Berufsschulzentrum 1 erarbeitet werden. Für die Erstellung der Konzepte stellt er 10.000 Euro zur Verfügung.
Um die Klimaerwärmung zu verlangsamen, muss die Gesellschaft schnell beginnen, möglichst viel Energie nachhaltig zu erzeugen. Eine gute Option ist an dieser Stelle die Nutzung von Sonnenenergie. Einen ersten Beitrag leistet die Stadt bereits mit ihrem Förderprogramm regenerative Energie, das Bürger*innen unter anderem bei der Anschaffung von Balkonkraftwerken unterstützt.
Um den Ausbau noch weiter voranzutreiben hat der Stadtrat am Donnerstag beschlossen, die Solar-Selbstbau-Initiative „100 Dächer für Coburg“ mit rund 26.000 Euro zu unterstützen. Die Initiative befähigt Laien, am Bau ihrer eigenen Solaranlage mitzuarbeiten. Die Idee dahinter: Zum einen soll Wissen weitergeben werden, zum anderen soll der Solarausbau trotz Fachkräftemangel schnell vorangehen. Die Initiative plant zu diesem Zweck unter anderem eine Kooperation mit der Handwerkskammer Oberfranken und dem Projekt Creapolis der Hochschule Coburg.
Der Coburger Ernährungsrat ist ein Netzwerk von engagierten Menschen, Organisationen, Initiativen und Gemeinden in Coburg und Umgebung. Er vermittelt Wissen über alle Aspekte der regionalen Lebensmittelherstellung und erzielt so eine stärkere Wertschätzung für das Produkt, Produzent*innen und Verarbeiter*innen. Eine Forderung ist, dass allen Bürger*innen leckere, ökologisch nachhaltige und fair erzeugte Produkte aus der Region zur Verfügung stehen, auch in Kitas, Schulen, Seniorenheimen und Krankenhäusern.
Die Green Deal Gruppe, die sich mit dem Thema Wasser beschäftigt hat, setzte sich hauptsächlich aus Expert*innen zusammen (u. a. Stadtplanung, Stabstelle Klimaschutz, SÜC, CEB, AG Lebendige Itz, Hochschule Coburg, Bezirksfischereiverein). Im Fokus der Gruppe stand vor allem die Sensibilisierung zum Thema Wasser sowie die Konzipierung langfristiger Ziele, um die Bevölkerung zum einen auf immer stärkere Wetterextreme wie Starkregen und Dürreperioden vorzubereiten, Coburg nach den Schwammstadt- und Schwammlandschaftsprinzipien weiterzuentwickeln und die vorhandenen Gewässer in und um Coburg für den Menschen wieder erlebbar zu machen. Zur Umsetzung ökologischer und sozialer Funktionen an Fließgewässern bestehen bereits die „Rahmenplanung Itzauen“ und ein „Gewässerentwicklungskonzept“, das die Situation der kleineren Gewässer (wie die Nebengewässer der Itz im Stadtgebiet) bewertet.
Außerdem formuliert die Green Deal Gruppe den Wunsch, dass die Stadt Coburg (trotz schwieriger geologischer Verhältnisse durch den typischen Keuperboden) in Zukunft Prinzipien der sogenannten „Schwammstadt“ verstärkt umsetzt. Das bedeutet unter anderem: weniger Flächenversiegelung, zusätzliche Versickerungsflächen und Verdunstungszonen für Regenwasser (z. B. mit Biotopen in privaten und öffentlichen Grünflächen, Mustergarten der Stadt mit Anregungen für Privatleute, Einsatz von Zisternen sowie Dach- und Fassadenbegrünung.
Der Stadtrat folgte den Vorschlägen der Arbeitsgruppe und beschloss, bei künftigen Vorhaben der Stadtplanung das „Schwammstadt-Prinzip“ immer mitzudenken. Außerdem wird eine Kontaktgruppe Wasser der Stadtverwaltung und ihrer Töchter gegründet, die ämterübergreifend die Schwammstadt- und Schwammlandschaftsprinzipien, die Renaturierung bestehender Gewässer und die Sensibilisierung für Wetterextreme vorantreibt.
Die Green-Deal-Gruppe „Verkehr“ hat ein 20-seitiges Konzept mit Handlungsempfehlungen für nachhaltige Mobilität in und um Coburg erarbeitet. In der Gruppe waren neben Bürgerinnen und Bürgern unter anderem auch Einzelhändler*innen und Vertreter*innen der Wirtschaft vertreten. Hauptziel der Gruppe: Ein ganzheitlicher Blick auf die Qualität der Mobilität in und um Coburg, um diese weiter zu steigern und dabei verschiedene Mobilitätsformen gleichberechtigt zu betrachten. Hochwertige und nachhaltige Mobilität soll durch Einbeziehung aller relevanter Mobilitätsformen geschehen – Öffentlicher Nahverkehr sowie Individualverkehr zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto.
Der Stadtrat hat nun beschlossen, dass die Verwaltung das Konzept auf Umsetzbarkeit überprüft und die Ergebnisse der Prüfung bis spätestens Juli 2024 den zuständigen Gremien vorlegt.
Der Coburger Stadtrat hat während einer Sondersitzung am Donnerstag den Green Deal Coburg 2030 auf eine neue Stufe gehoben. Auf Grundlage der Beschlüsse kann nun unter anderem die Umsetzung einiger Projektideen beginnen.
Gestartet war der Green Deal vor zwei Jahren – inzwischen haben sich mehr als 800 Coburger*innen beteiligt, rund 350 Ideen wurden in der Anfangsphase eingereicht und sind beim Green Deal-Kongress im Februar 2023 diskutiert worden. Um konkrete Planungen ging es einzelnen Projektgruppen, deren Ergebnisse sind entweder Grundlage für die Beschlüsse des Stadtrates oder wurden bereits umgesetzt. So hat zum Beispiel eine Gruppe einen Mehrgenerationen-Garten an der Kennedy-Anlage in Ketschendorf geschaffen, der Zukunftsraum im Steinweg ist entstanden und kann genutzt werden.
„Unser Ziel ist es den European Green Deal auf lokaler Ebene durch ein ganzheitliches, lokales Nachhaltigkeitskonzept umzusetzen. Die Idee dahinter: Alle Bürger*innen und Institutionen mitnehmen, auf Eigenverantwortung und Kooperation setzen und einfach mal loslegen“, erklärte Oberbürgermeister Dominik Sauerteig zum Start des Projekts.
Der Stadtrat hat am Donnerstag beschlossen, dass der Green Deal noch mindestens drei weitere Jahre fortgesetzt wird. Das Ziel: Ideen umsetzen, neue entwickeln und die Themen Nachhaltigkeit sowie Klimaschutz weiter in der Coburger Stadtgesellschaft verankern.
Diese Beschlüsse wurden konkret gefasst: