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Stadt Coburg

„Gemeinsam gegen das Schweigen – Für eine sichere Zukunft“

Sexualisierte Gewalt in Deutschland: Ein erschreckender Alltag für Frauen

Schriftzug sexualisierte Gewalt und schwarze Piktogrammfrau auf grünem Untergrund

Erschreckende Zahlen und Fakten

Laut dem erstmals erstellten „Bundeslagebild geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ wurden im Jahr 2023 insgesamt 52.300 Frauen Opfer von Sexualstraftaten – das entspricht etwa 144 Taten pro Tag und stellt einen Anstieg von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar.

Die Zahl der Sexualstraftaten gegen Frauen hat sich in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt. Wurden 2013 noch 33.756 Fälle gemeldet, stieg die Zahl der weiblichen Opfer bis 2023 auf 62.404 an.

Häusliche Gewalt bleibt ein gravierendes Problem: 2023 waren 180.700 Frauen betroffen, was einem Anstieg von 5,6 Prozent entspricht. Zudem wurden 938 Frauen Opfer von Femiziden, von denen 360 tödlich endeten.

Frauen als Hauptbetroffene

Frauen sind in besonderem Maße von sexualisierter Gewalt betroffen. Studien zufolge haben zwei von drei Frauen in Deutschland sexuelle Belästigung erlebt, und jede siebte Frau wurde Opfer schwerer sexualisierter Gewalt.

BMFSFJ.DE

Besonders alarmierend ist, dass die Täter häufig aus dem sozialen Umfeld der Betroffenen stammen. Viele Übergriffe finden dort statt, wo Frauen sich sicher fühlen sollten – im eigenen Zuhause, am Arbeitsplatz oder in anderen vertrauten Umgebungen.

FRAUEN-GEGEN-GEWALT.DE (Öffnet in einem neuen Tab) 

Wo beginnt Gewalt?

Gewalt gegen Frauen beginnt nicht erst bei körperlichen Übergriffen. Sie manifestiert sich bereits in alltäglichen Situationen:

·         Sexuelle Belästigung: Unerwünschte Berührungen, anzügliche Kommentare oder das Zeigen obszöner Gesten.

·         Psychische Gewalt: Demütigungen, Einschüchterungen oder das Kontrollieren sozialer Kontakte.

·         Digitale Gewalt: Belästigungen oder Bedrohungen über soziale Medien, das Verbreiten intimer Bilder ohne Zustimmung oder Cyberstalking.

Diese Formen der Gewalt sind oft Vorboten schwerwiegenderer Übergriffe und dürfen nicht unterschätzt werden.

Die hohe Dunkelziffer und ihre Ursachen

Ein Großteil der sexualisierten Gewalt bleibt im Verborgenen. Schätzungen zufolge bringen nur 8 Prozent der betroffenen Frauen die Übergriffe zur Anzeige. Gründe hierfür sind Scham, Angst vor Stigmatisierung oder die Befürchtung, dass ihnen nicht geglaubt wird.

WARUMICH-ONLINE.DE

 

Fazit

Die alarmierenden Zahlen und die alltägliche Präsenz von sexualisierter Gewalt in Deutschland machen deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Es bedarf umfassender Präventionsmaßnahmen, einer Sensibilisierung der Gesellschaft und eines Ausbaus von Unterstützungsangeboten für Betroffene. Nur durch gemeinsames Engagement kann es gelingen, diese Form der Gewalt nachhaltig zu bekämpfen und Frauen ein sicheres Leben zu ermöglichen.

 

Hilfe und Unterstützung

Wenn Sie oder jemand in Ihrem Umfeld von sexualisierter Gewalt betroffen sind, stehen folgende Anlaufstellen zur Verfügung:

Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen": Kostenfreie Beratung unter 08000 116 016 oder online unter www.hilfetelefon.de.

Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Frauen LARA:* Beratung und Krisenintervention in Berlin, erreichbar unter 030 218 8888.

Frauenhäuser und Beratungsstellen vor Ort: In vielen Städten gibt es Einrichtungen, die Schutz und Unterstützung bieten.

Notruf: 110
Polizei: 09561 6450
Polizeiliche Beratungsstelle für Kriminalitätsopfer: 09561 645480
Notruf- und Beratungsstelle Coburg für gewaltbetroffene Frauen und Kinder: 09561 90155
Frauenhaus Coburg: 09561  861796
Frauenklinik: 09561 220
Arbeitskreis Keine sexuelle Gewalt Coburg –www.keine-sexuelle-gewalt.de

Zögern Sie nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie sind nicht allein.